Veröffentlicht: 24.02.2021

Berliner Eltern klagen auf Öffnung der Schulen

Eltern demonstrieren in Berlin gegen die anhaltenden Schulschließungen

Bildungsdefizite, kein Kontakt zu Freunden, zu wenig Bewegung und schlechte Ernährung, überlastete Eltern und zunehmende Gewalt in den Familien,... Dies sind nur einige Folgen der dauerhaften Schulschließungen während des Corona-Lockdowns. Kinderärzte und Psychologen schlagen Alarm wegen zunehmender psychischer Belastungen von Kindern und Jugendlichen. Eine Gruppe von Eltern klagt nun vor dem Verwaltungsgericht gegen die Schulschließungen und bittet um Spenden zur Finanzierung der Klage.

Kinder sitzen während des Lockdowns zu oft vor dem Bildschirm
Kinder sitzen während des Lockdowns zu oft vor dem Bildschirm

Die klagenden Eltern sind der Ansicht, dass in der Politik den negativen Auswirkungen auf die Psyche der Kinder zu wenig Rechnung getragen wird. "Ebenso wenig wie den zahlreichen Schulstudien, die auch bei hohen Ansteckungsraten in der Bevölkerung kein gehäuftes Infektionsgeschehen an Schulen feststellen konnten", wie es in dem Spendenaufruf der Eltern weiter heißt.

"Unsere Kinder zu Hause zu unterrichten hilft nicht, die Verbreitung von Corona zu verringern und gefährdete Gruppen zu schützen. Aber den Kindern kann es viel Schaden zufügen. Es gibt gute Stufenkonzepte um Schule in Präsenz ausreichend sicher zu gestalten. Deshalb möchten wir die bestehenden Schulschließungen gerichtlich überprüfen lassen."

Die Gruppe der Eltern, die am 22. Februar 2021 durch Rechtsanwalt Niko Härting den Eilantrag zur Schulöffnung beim Berliner Verwaltungsgericht eingereicht hat, besteht aus sieben Familien aus unterschiedlichen Berliner Bezirken und unterschiedlichen sozialen Hintergründen. Eine alleinerziehende Mutter aus dieser Gruppe wird seit vielen Jahren vom SchutzengelWerk betreut und klagt stellvertretend für alle Familien aus stark sozial benachteiligten Verhältnissen - einer Gruppe, die besonders stark unter den Folgen der Schulschließungen leidet. Die Kosten für die Klage werden sowohl privat bezahlt als auch über Spenden finanziert, zu denen die klagenden Eltern nun aufrufen. Denn die Elterngruppe richtet sich auf einen langen Kampf ein: "Wir bereiten uns auf einen Weg über das Oberverwaltungsgericht bis zum Bundesverfassungsgericht vor. Und das kostet nicht nur Zeit und Kraft, sondern auch viel Geld."
 

Wer das Anliegen der Eltern auf Öffnung der Schulen unterstützen möchte, ist herzlich aufgerufen, eine Spende auf das Treuhandkonto des Rechtsbeistands zu überweisen:

Härting Rechtsanwälte
IBAN: DE52100700240732878426
BIC: DEUTDEDBBER
Verwendungszweck: Schulklage Berlin

Wichtig zu wissen: Die Klagegruppe ist dezidiert überparteilich und grenzt sich ebenso klar von Querdenkern oder anderen radikalen Strömungen ab.

Fragen können an Vertreter der Klagegruppe gerne per E-Mail gestellt werden: schulklage.berlin[at]gmail.com

Eine schöne Überraschung hat uns die Elterngruppe auch noch beschert: "Sollte am Ende unserer Kampagne Geld übrig sein, übergeben wir dies an das SchutzengelWerk, das sich für die Bildung, Gesundheit und Förderung sozial benachteiligter Kinder in Berlin einsetzt und diese Klage ideell unterstützt."

Wir danken von Herzen für diese wundervolle Geste und wünschen allen Familien viel Erfolg, Kraft und gute Nerven!!!

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